Neuanfänge bringen Veränderungen

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Wer kennt es nicht, das Zitat von George Eliot "Jeder Tag ist ein neuer Anfang!" Das ist aber nicht nur beim Tag so, auch das Jahr fängt immer wieder neu an. Es ist auch ein Anfang, wenn die Natur im Frühjahr zu neuem Leben erwacht. 

Auch bei uns Menschen gibt es immer wieder Neuanfänge, manche gewollt, manche wurden uns aber auch aufgezwungen.
Meistens sind es aber auch Neuanfänge, bei denen sich Teile unseres Lebens oder sogar das ganze Leben total verändern, z.B wenn man woanders hinzieht oder sich eine neue Arbeit sucht.
Auch in meinem Leben gab es etliche Neuanfänge, die oft mit Veränderungen verbunden waren, von denen ein Teil ganz normal war, ein anderer Teil sicher aber auch auf meine Unbeständigkeit zurückzuführen ist, die mich heute mitunter noch umtreibt.
 

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Nach einer 10jährigen Schulzeit habe ich an einer Handelsschule den Beruf der Phono-Stenotypistin gelehrnt und 1968 bei der damaligen Interflug als Schreibkraft zu arbeiten angefangen. Deshalb kann ich auch heute noch mit 10 Fingern blindschreiben.
1969 fing ich an, auf Abendschule mein Abitur zu machen, um dann nach Abschluss in Dresden Betriebswirtschaft zu studieren, das ich aber nach einem Jahr abgebrochen habe, weil ich keine Lust mehr hatte.
Danach kamen die unterschiedlichsten Arbeitsstellen, wobei ich immer als sogenannte Ungelernte anfing und im Laufe der Zeit eine Facharbeiterausbildung gemacht habe. So sind es am Ende vier Facharbeiterabschlüsse geworden.
Mal war ich als Einkäufer für Farben und Baustoffe oder Chemikalien für die Herstellung von Medikamenten tätig oder ich habe in der Valuta-Gastronomie hinter dem Getränkebuffet gestanden und habe Bier, Wein und Schnäpse eingeschenkt. 
Während dieser Zeit war ich auch ein Jahr lang in Eisenhüttenstadt, als die Österreicher dort das Konverterstahlwerk gebaut haben und wir die Möglichkeit bekamen, für zusätzliches Geld in der Großküche zu arbeiten. Da ich ja nicht kochen konnte, so wie andere auch, wurden wir für die ganzen Hilfsarbeiten eingesetzt. Ich habe in meinem ganzen Leben vorher und auch nachher nicht mehr so viele Zwiebeln geschält wie zu dieser Zeit. 
Als ich dann zurückkam, hatte sich doch einiges geändert. Ich wurde an ein Büffet in ein anderes Hotel versetzt, wo es mir aber nicht gefiel und ich mich deshalb entschloss zu kündigen. 
Von da an habe ich bis zu meiner Rente als Sekretärin an einer Schule gearbeitet, zuerst an einem Gymnasium und dann an einer Grundschule.
 
Wenn ich heute so zurückschaue, kann ich sagen, dass mir jeder Neuanfang und jede Veränderung immer etwas gebracht hat.
Auch jetzt gibt es diese Neuanfänge noch, wobei die Veränderungen logischerweise nicht mehr so groß sind wie früher, außer ich würde mich dazu entschließen, irgendwann auszuwandern, was aber sicherlich nicht passieren wird. 
Wenn ich das Gefühl habe, ich müsste mal wieder einen Schlussstrich ziehen und neu beginnen, hat das meiner Ansicht nach zwei gute Aspekte, was mir allerdings jetzt erst so richtig bewusst geworden ist. Ich nehme garantiert aus der zurückliegende Etappe etwas Positives für mich mit, bin aber gleichzeitig offen für neue Ideen und neue Schritte.
 
Insofern kann es auch von Vorteil sein, immer wieder einmal neu anzufangen.

Kommentare

  1. Danke dir für deine sehr offenen Worte sowie persönlichen Einblicke in dein Leben. Fand ich sehr interessant. Ja, es kann ein Vorteil sein wieder einmal neu anzufangen, und auch ich habe so einige Anfänge gemacht und teilweise geht es mir wie dir mit der Unbeständigkeit. Momentan kann ich zwar noch sagen dass ich hier angekommen bin, aber ob es das wirklich bleiben wird das steht in den Sternen.

    Manchmal positiv aber auch negativ sage ich mir gerade bei den negativen Erlebnissen: es hat so kommen müssen ansonsten wäre ich jetzt nicht da wo ich bin.

    Wundervolle Aufnahmen hast du zu deinen Worten mitgebracht. Danke dir nochmals dafür.

    Liebe Grüssle
    Nova

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    1. Danke für Deinen lieben Kommentar, liebe Nova. Ich denke ja, inzwischen sind wir alt genug, dass wir gelernt haben, auch mit unseren Fehlern zu leben. Und wem will ich heute noch etwas vormachen. Wenn ich mich entschließe, so etwa zu schreiben, dann sollte es doch ehrlich sein. LG Jutta

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    2. Auf jeden Fall liebe Jutta....Ehrlichkeit ist mir auch in der virtuellen Welt wichtig. Ich mag es nicht wenn Menschen sich selbst in die Tasche lügen.

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  2. Das muß ich mir in Ruhe später anschauen. Jetzt liegt anders an. Ich komme wieder🙋

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  3. Liebe Jutta,
    dein Bericht über Neuanfänge bringt mich ins Nachdenken, selbst einmal drüber nachzudenken, ich glaub, ich machs auch mal. Deine Anfänge sind nun schon wieder Geschichte, denkt man gerne an solche Situationen oder lieber weniger? Sie gehören alle zum Leben.
    Liebe Grüße
    Editt

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    1. Liebe Edith, ich finde es lohnt sich auf jeden Fall mal darüber nachzudenken und seine Gedanken auch einfach mal aufzuschreiben. Gerade auch das Aufschreiben ist für mich sehr wichtig geworden. Du musst es ja auch nicht unbedingt posten.
      Eigentlich denke ich ganz gerne daran zurück und die Erinnerungen verklären ja auch vieles. Und die wirklich schlechten Dinge haben wir ja sowieso in die unterste Schublade verbannt und das ist auch gut so. LG Jutta

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  4. Guten Morgen liebe Jutta,
    vielen Dank für das Teilen Deiner Gedanken und den Einblick in Dein Leben. Welches sehr bewegt war und auch immer noch ist wie es scheint.
    Mein Schwiegervater erzählte immer mal etwas von Eisenhüttenstadt, dort war er auch immer mal wieder tätig, allerdings erst nach der Wende.
    Ja Du hast Recht, Neuanfänge sind immer Veränderungen. Was ich in Deinen Worten so rausgelesen habe ist Dein Optimismus - das gefällt mir ganz besonders,
    liebe Grüße
    Kirsi

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    1. Ja, liebe Kirsi, meinen Optimismus habe ich mir bis heute bewahrt. Ich weiß auch gar nicht, wie es ohne hätte funktionieren sollen. LG Jutta

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  5. Du blickst auf ein sehr erfülltes und abwechslungsreiches Leben zurück.
    Das passt in unsere Zeit , oder soll ich sagen dem der Ostfrauen, ohne das jetzt negativ zu meinen.
    Bei euch haben auch die Frauen immer gearbeitet, es waren Kitaplätze genug da.
    Im Westen sind viele Frauen, so auch ich , während der ganzen Erziehungzeit zuhause geblieben,
    mussten zuhause bleiben, weil es keinen Betreuungsmöglichkeiten gab..... und später denn keinen wirklichen Einstig mehr ins Berufsleben.
    Was nun besser ist, weiß ich nicht. Das hängt wohl auch immer von der jeweiligen Person ab.

    lg gabi

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    1. Liebe Gabi, ich will das jetzt auch gar nicht beurteilen, was besser oder schlechter war. Das einzige, was mich wirklich gestört hätte, wäre die Abhängigkeit vom Mann gewesen und das nicht nur in finanzieller Hinsicht. LG Jutta

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  6. Danke für den intensiven Einblick, liebe Jutta!

    Ja, im Buch des Lebens werden täglich neue Seiten aufgeschlagen, am liebsten und wichtigsten sind mir immer die gegenwärtigen und auch die aktuellen Menschen mit denen ich wahlweise und demnach gerne zu tun habe, ob Beziehung, Familie, Freunde, Blogfreunde u.m.!

    Den Blick zurück habe ich schon auch, aber schwächer, denn er bringt auch vieles was einem nicht so guttut, dann schon lieber _die_ Sachen gelegentlich "ausgraben", die einem weiterbrachten, egal aus welchen Bereichen. Und vor allem ganz wichtig:

    Auch über vergangenes mal lachen können. Und über sich selbst auch!!!
    😁

    Und Du hast weiterhin recht, wer viel verschiedenes gemacht hat schon in seinem Leben, der wird auch immer offen sein für neues, das ist extrem wichtig und gut in allen Zeiten. Denn Zeiten ändern sich und mit ihr auch wir, bestenfalls. 👍

    Konstruktive Anpassung ist gefragt. Aber das kennen wir ja schon von immer, gell. Wenn ich aufzählen wollte, was alles so abging, beruflich, privat usw., man wird ja nicht mehr fertig, es würde mehr als ein Buch füllen. 🤭

    Aber wichtig ist doch, wie zufrieden man heute ist (ob mit oder ohne Erfüllungswünschen) und somit wie glücklich und ausgeglichen man sich fühlt. 😍

    Und da sind wir doch gut dabei, habe ich den Eindruck.👏

    Also:
    Heiter weiter! 🙂

    Alles Gute!
    Viele Liebgrüße,
    Rita
    🐯

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    1. Liebe Rita, da hast Du sicher recht, man könnte wahrscheinlich Bücher füllen, aber das will ich ja gar nicht. Ich will einfach nur ein bisschen von mir und meinen Gedanken erzählen.
      LG Jutta

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    2. Ja, und das war doch schön! 👍
      Sicherlich fließen noch der ein oder andere Gedanke ja sowieso immer mal in einen Kommi oder auch Post mit ein, das bringt einem doch Mitblogger immer auch ein bißchen näher. Ich finde das gut.
      Bei mir ist es eher so , daß ich -wenn es sich grade ergibt- halt mal was preisgebe.
      Ich bewundere, wie relativ kurz (positiv gemeint!!!) Du es dennoch gehalten hast. Bei mir 🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️🤦🏻‍♀️ wären es Enzyklopädien geworden 🤣🤣🤣🤭🤭🤭....weil .... ja weil .... ja warum eigentlich????? Ich doch hin und wieder auch gerne auch mal viel schreibe und gar nicht mehr aufhören kann dann! 😬😬😬

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  7. Also ich finde, du hast ALLES richtig gemacht und hast in jedem Abschnitt bis zur erreichten Zufriedenheit das Beste gegeben - der jeweilige Wechsel, sei er aus Neugierde geschehen hat dich in deiner Lebenserfahrung bereichert - und um diese dich manche sicherlich auch beneiden.
    Also dann auf noch viel Neues!!!!
    Schönen Gruß,
    Luis

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  8. Uii liebe Jutta,

    welch ein LEbenslauf, dagegen ist meiner ja richtig langweilig :-D

    LG Bernhard

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  9. Hallo Jutta,
    um so viele Veränderungen im Leben auch positiv zu wenden, bedarf es Kontaktfreudigkeit, Neugierde und viel Energie. Sicher war es am Anfang nicht immer leicht, aber als starke Frau hast du alles geschafft und kannst nun auf alle Veränderungen auch erfolgreich zurückblicken. Da kannst du nun richtig stolz auf dein Leben sein.

    Liebe Grüße
    Arti

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  10. Danke, liebe Elke. Wie sagt man immer so schön: Alles hat seine Zeit. Vielleicht ist ja jetzt die richtige Zeit dafür. Liebe Grüße, Jutta

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  11. Liebe Jutta,
    es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man auf den längeren Teil des Lebens zurück blickt. In jüngeren Jahren habe ich immer nach vorn geschaut. Immer gab es neue Pläne, Pflichten und Ziele. Zur Zeit ist auch leider die Situation so ungünstig, Wir können für die nächste Zeit gar nichts planen oder vorbereiten. Sonst gehört die Vorfreude immer dazu, um die werden wir nun leid er auch betrogen. Ja, und schon wandern die Gedanken rückwärts...
    Danke für deine interessante Lebensgeschichte....nun ist es spannend, wie es in Teil 2 weiter geht.
    LG. Karin M.

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  12. Liebe Jutta
    dein Lebenslauf über deine Arbeitswelt kurz und bündig finde ich gut. Ich habe es gerade anders herum gemacht im Blog und jetzt braucht es nicht mehr . Neuanfang oja man nimmt immer was positives mit so wie du schreibst, ich dneke unser Leben ist so dafür geschaffen immer wieder ein neuanfang zu wagen und nicht stehen zu bleiben sonst würde man unglücklich werden. Mutig warst du das kann nicht jeder wechseln wenn es ihm nicht gefällt. Stolz kannst du sein auf dich. Danke für deine offene Worte und ich habe es gerne gelesen .
    Lieben Gruss Elke

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  13. Du kannst auf ein interessantes, spannendes Leben zurückblicken, liebe Jutta. Und was dir die weitere Zukunft im Rentenalter bringt weiss man zwar nicht, aber ich bin sicher, dass du dein Leben auch jetzt abwechslungsreich und positiv gestaltest.
    Herzlich, do

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  14. Liebe Jutta,
    vielen Dank für dieses Teilen und Erzählen aus deinem Leben. Ich habe es wieder mit viel Interesse gelesen. Auch ich habe in einer Handelsschule Stenografie und das Schreiben mit der Schreibmaschine gelernt (schreibe ebenso blind). Und ich war eine kurze Zeit Sekretärin - bis ich Mama wurde.
    Du hast wieder sehr schön erzählt und geschrieben! Ich finde auch, dass man aus jedem Schritt, jedem Neuanfang etwas für seinen weiteren Lebensweg mitnimmt - auch wenn es nur Erfahrungen sind. Und Neuanfängen liegt (nach Hermann Hesse) ja bekanntlich und in der Regel auch ein Zauber inne.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  15. boah Jutta, da hast du wirklich schon viel erlebt. So viele Erfahrungen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen stelle ich mir schon sehr interessant vor. Da war mein Arbeitsleben schon etwas einseitiger. Ich habe meine Stelle trotz beruflicher Weiterbildung immer in der gleichen sozialen Einrichtung behalten. Meine Arbeit hat mir viel Freude bereitet, und ich denke gerne daran zurück - aber im Nachhinein habe ich schon manchmal gedacht, ob mir eine Veränderung nicht gut getan hätte. Naja ... es ist wie es ist :-)

    Ich freue mich immer von dir zu lesen - und vielleicht auch mehr von deinen Lesern zu erfahren :-)

    Liebe Grüße von Heidi-Trollspecht

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