Nun möchte ich euch noch ein paar Bilder zeigen und ein wenig erzählen, wo ich am Montag unterwegs war.
Wenn man vom S-Bahnhof Treptower Park auf der Eisenbahnbrücke die Spree überquert, befindet man sich in Stralau, das zum Berliner Ortsteils Friedrichshain im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gehört. Es liegt auf einer Landzunge zwischen der Spree und dem Rummelsburger See. Der Name geht auf ein Dorf zurück, das unter dem Namen Stralow hier entstand und 1920 Teil Groß-Berlins wurde. Das Wort ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie "Pfeilort", was auf die Form der Halbinsel zurückzuführen ist.
Da ich die Halbinsel einmal umrundet habe, bin ich also nicht nur am Ufer der Spree, sondern auch am Rummelsburger See entlang gelaufen.
Anfangs tat sich die Sonne noch etwas schwer, aber die Wolken lösten sich dann doch recht schnell auf und es war nur noch blauer Himmel zu sehen.
Ein Blick von der Brücke auf die Spree. Rechts sind die Anlegeplätze der Stern- und Kreisschiffahrt zu sehen.
Ein Blick zurück zeigt die Eisenbahnbrücke und die Treptowers. Die Treptowers sind ein Gebäudekomplex mit einem markanten Hochhaus. Die 1998 fertiggestellten Bauten stehen direkt an der Spree. Der Name "Treptowers" ist eine Verbindung aus Treptow und dem englischen Wort für Turm: tower.
Fast an der Spitze der Halbinsel steht die evangelische Dorfkirche von Stralau. Zu der Zeit, als ich dort war, fand in der Kirche gerade eine Feierlichkeit statt, so dass ich mir die Kirche nicht von Innen ansehen konnte.
Diese alten Platanen habe ich schon einmal vor ein paar Jahren fotografiert. Ich glaube, es sind wirklich die größten und wahrscheinlich auch die ältesten, die ich bisher gesehen habe.
Von der Spitze aus hat man einen schönen Blick über die Spree zum Heizkraftwerk Klinkenberg. In den Jahren von 1925 bis 1926 wurde es als Kraftwerk Klingenberg von der Berliner Städtische Elektrizitätswerke Aktiengesellschaft (Bewag) errichtet. Während die denkmalgeschützte Hülle weitgehend originalgetreu erhalten geblieben ist, wurden die technischen Komponenten ab den 1970er Jahren komplett ersetzt.
Am Ufer des Rummelsburger Sees steht dieser alte Palmkernölspeicher. Dieser Speicher ist eines der ältesten Baudenkmäler auf der Halbinsel.
Die ehemalige Palmkernöl- und Schwefelkohlenstoffabrik Rengert und Co.
wurde 1881 errichtet und war einer der ältesten Industriebetriebe auf
Stralau. Die Fabrik diente der Gewinnung von Pflanzenöl aus Palmkernen
und weiteren ölhaltigen Samen und Früchten, die besonders für die
Herstellung von Margarine von Bedeutung war. Die Rohstoffe wurden aus den ehemaligen deutschen Kolonien in Westafrika importiert. Der in einem weiteren Gebäude gewonnene Schwefelkohlenstoff wurde sowohl für den eigenen Bedarf verwendet als auch an den Handel weitergegeben.
Nachdem die Firma wegen neuer Technologieentwicklungen bereits 1899
Konkurs anmeldete, wurde das Gebäude des Öfteren verkauft und ging 1921
in den Besitz der Viktoriamühle über. Seitdem wurde es bis 1989 als
Mühle und bis 1990 als Getreidespeicher und Tierfutterproduktionsstätte
genutzt. Es überstand als einziges von drei Speichern auf der Halbinsel
den Zweiten Weltkrieg 1945 wurde es an die Berliner Osthafenmühlen verkauft.
Heute befinden sich in dem Speicher fünf Wohneinheiten von einer Größe von 190 bis 550 Quadratmetern.
Auf dem meinem weiteren Weg am Ufer des Sees entlang in Richtung Bahnhof, habe ich einen alten Wasserturm im Blick, den ich so lange kenne, wie ich denken kann. Später fuhr ich dann tagtäglich an ihm vorbei zur Arbeit.
Der Wasserturm am S-Bahnhof Ostkreuz ist ein denkmalgeschützter Wasserturm im Jugendstil und wurde 1912 eingeweiht.
Der zwischen 1909 und 1912 von der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin errichtete Wasserturm wurde von dem Architekten Karl Cornelius entworfen. Das 59 Meter hohe Bauwerk befindet sich inmitten des Bahngeländes und diente der Wasserversorgung der Dampflokomotiven. Bis Mitte der 1980er Jahre war der Wasserturm noch in Betrieb.
Seit dem 19. Januar 1978 steht der Wasserturm in der Berliner
Denkmalliste. Etliche Jahre nach dem Mauerfall, im Jahr 2006 wurde das
Bauwerk renoviert. Die Deutsche Bahn verkaufte den Wasserturm 2015 nach einer Ausschreibung an einen privaten Investor.
Eine interessante Tour, die du gemacht hast.
AntwortenLöschenWie lange warst du unterwegs?
Liebe Grüße zu dir Jutta.
Nati
Mit ständigem Stehenbleiben und Schauen ca. 3 Stunden.
LöschenDankeschön, Jutta.
LöschenLiebe Jutta,
AntwortenLöschenda hast du uns jetzt aber auf einen tollen Spaziergang mitgenommen. Vielen Dank dafür. Ich werde mir jetzt erst einmal einen Plan von Berlin aufrufen – so fit bin ich da nicht, dass ich mich wirklich auskennen würde – und mir anschließend noch einmal alles durchlesen. Die Platanen sind wirklich mächtig. Diese Endung -ow, hat sie eine bestimmte Bedeutung, so etwas wie Aue?
Liebe Grüße – Elke
Du, das kann ich dir gar nicht sagen. Es gibt ja unzählige Ort, die auf -ow enden. Darüber habe ich eigentlich noch nie nachgedacht.
LöschenSchau mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/-ow#:~:text=Die%20meisten%20der%20Ortsnamen%20auf,possessivisches%20Suffix%20aus%20Personennamen%20handeln.
LöschenDas ist gar nicht so einfach zu deuten.
Ja, ich habe gestern Abend auch noch ein bisschen recherchiert. Diese Endung ist jedenfalls nicht eindeutig zuzuordnen.
LöschenWas für ein schöner Spaziergang und interessanter Post. Schon allein all das Grün und der Spree mit See. Das ist schon sehr reizvoll. Dazu noch die alten historischen Gebäude, und wenn ich mir den Speicher anschaue, die Größe und dann "nur" fünf Wohneinheiten. Da möchte man doch auch zu gerne mal reinschauen wie sowas aufgeteilt wurde. Muss schon klasse sein mit direktem Blick aufs Wasser. Tolle Bilder hast du gemacht und danke dir auch für die Info und das Mitnehmen.
AntwortenLöschenLiebe Grüssle
Nova 🤗🌴
Ein sehr schöner Spaziergang in ca. 3 Stunden, das ist schon spitze. Es gibt Orte und Ecken in Berlin, da glaubt nicht in einer Weltstadt zu sein, so schön sind sie und die Spree gehört dazu. Danke auch für die vielen Infos zu den jeweiligen Ansichten, ein erbaulicher Spaziergang auf dem ich dich gerne begleitet habe, zudem das Wetter bei uns mies war.
AntwortenLöschenLieber Gruß
Edith
So schön, da möchte ich gerade auf und davon, danke liebe Jutta fürs Mitnehmen auf deine Reise.
AntwortenLöschenHerzlichst liebe Grüsse zum Donnerstag sendet dir liebe Jutta, Beatrix
Ich komm später nochmal, für soooo einen langen Spaziergang muß ich mir bißchen Zeit nehmen! 🤔👍
AntwortenLöschenSo, dann ich nochmal, wie versprochen. Habe alle schönen Bilder und Gebäude genossen. Die Platanen sind beeindruckend. Wir haben hier in der Stadt ja auch welche. Da ich aber quasi mit ihnen großgeworden bin, denke ich mir gar nichts mehr dabei, aber ich sollte ihnen doch wieder mal mehr Beachtung schenken. So lange bin ich derzeit nicht unterwegs, aber zuvor waren vier Stunden keine Seltenheit. Aber so lange halte bzw. _hielt_ ich es am liebsten im Wald aus.
LöschenAber Dein Halbinselbesuch war jetzt sehr interessant. Das hat sich gelohnt, drei Stunden unterwegs zu sein.
Fröhlichen Freitag noch! 😁😍
Liebgruß
Tiger
🐯
Ein sehr interessanter Beitrag. Irgendwie stellt man sich ( bzw. ich mit) Berlin immer ganz anders vor. ich war vor ca 40 Jahren 1x in Kreuzberg. Häuser, Straßen, viel Verkehr, von der Natur habe ich damals nichts mitbekommen.
AntwortenLöschenAber ihr scheint ganz viel Natur in und um Berlin zu haben.
lg gabi
Ich liebe ja alles was mit Wasser, Booten etc. zu tun hat. Von daher ist Deine kleine Fotostrecke eine echte Augenweide für mich. Danke dafür.
AntwortenLöschenDa bin ich jetzt gerne mitgekommen und habe deine Bilder und den Bericht genossen, liebe Jutta.
AntwortenLöschenHerzlich, do
Guten Morgen liebe Jutta!
AntwortenLöschenMir gehts wie Susanna! Ich liebe auch alles was mit Wasser zu tun hat.
Ein toller Beitrag, wobei das Headerbild DER Hammer ist.
Liebe Grüße
Anne
Toll, heute habe ich mal eine ganz andere Seite von Berlin kennenlernen dürfen. Da sind dir ja richtig interessante Gebäude begegnet. Besonders gut gefällt mir der alte Wasserturm. Frage mich gerade, wie der private Investor den Kaufpreis wieder versilbern will.
AntwortenLöschenDie Platanen sind wirklich riesig. Schön, dass sie dort stehen dürfen und keinem Bauprojekt zum Opfer fallen.
Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende
Arti
In Berlin gibt es wirklich viel zu entdecken.
AntwortenLöschenGrüßle Bellana
Das war ein wundervoller Spaziergang und die Aufnahmen dazu sind so herrlich!
AntwortenLöschenDanke für das mitnehmen!
Schönes Wochnende!
Lieben Gruss Elke
Jetzt habe ich eine bestens geführte Wandertour hinter mir - Industrie, Kultur- und Naturdenkmäler erklärt und fotografiert - Danke liebe Jutta !!!
AntwortenLöschenSchönen Gruß,
Luis