Die Oberbaumbrücke ist eine Verbindung zwischen den Ortsteilen Kreuzberg und Friedrichshain über die Spree. Sie ist ein Wahrzeichen des Bezirkes Kreuzberg-Friedrichshain.
Eine erste hölzerne Brücke befand sich einige Kilometer weiter stromabwärts von der heutigen Brücke nahe der Spreeinsel.
Die Spree wurde dort zu beiden Seiten bis auf einen schmalen Durchlass
in der Mitte mit begehbaren Holzstegen versperrt, um Zölle eintreiben zu
können.
Neben dem Unterbaum im Westen der Stadt gab es im Osten den Oberbaum. Mit der Verlegung der Stadtgrenze und dem Bau der Berliner Zollmauer
wurde 1723 auf königlichen Befehl anstelle des Oberbaums eine neue
Brücke etwas weiter östlich aus Holz mit Klappen für den Schiffsverkehr
errichtet.
Als Baum wurden in Berlin
die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der
Stadtbefestigung im Bereich der Spree angelegten Pfahlbauwerke mit einem
schmalen Schiffsdurchlass bezeichnet. Um zu verhindern, dass Schiffe
ohne Entrichtung des Zollbetrages passieren konnten, wurde der Durchlass
nachts durch einen schwimmenden mit Eisennägeln besetzten Balken (den
Baum) geschlossen. Die fachgerechte Handhabung des Schwimmbaums erfolgte
durch den sogenannten Baumschließer. An der Stelle, an der die Spree in
die Stadt hineinfloss, nannte man die Schiffsperre Oberbaum und dort,
wo der Fluss die Stadt wieder verließ, Unterbaum.
So erklärt sich auch der Name der heutigen Brücke, die zwischen 1894 und 1896 als neugotisches Bauwerk entstand, das die Holzbrücke ersetzte und auf der oberen Ebene die 1902 in Betrieb genommenen Hochbahngleise der ersten Berliner U-Bahn-Strecke über die Spree führt. Unter dem Bahnviadukt befindet sich ein geschützter Fußgängerüberweg nach Art eines mittelalterlichen Kreuzgangs. Der mittlere Brückenbogen wird von zwei je 34 Meter hohen Türmen geschmückt, die mit ihren auskragenden Wehrgängen dem Mitteltorturm der Stadtmauer in Prenzlau nachempfunden sind.
In der Schlacht um Berlin zerstörten am 23. April 1945, dem Vortag der Besetzung des rechten Spreeufers durch die Rote Armee deutsche Truppen drei Fünftel des mittleren Gewölbebogens der Oberbaumbrücke durch eine Sprengung und erst nach der Wiedervereinigung wurde die Brücke dann wieder umfassend instand gesetzt.
Blick in Richtung stadteinwärts mit Fernsehturm und links hinten Turm des Roten Rathauses.
Blick in Richtung stadtauswärts zum Treptower Park mit dem Hochhaus des Gebäudekomplexes der Treptowers.
Die Oberbaumbrücke ist ja ein wunderbares Bauwerk, ich habe es ja schon oft erwähnt, ich liebe Klinkerstein -Bauten. Die kunstvollen Rundbögen gefallen mir sehr, Kunst im Detail, heutige Bauten wirken oft so unnahbar und kalt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Edith
Hallo Jutta
AntwortenLöschenKönnen die Türme auf der Brücke bestiegen werden?
Liebe Grüße,
Nati
Nein, die sind nicht begehbar, zumindest nicht für die Öffentlichkeit.
LöschenDanke dir, Jutta.
LöschenLG, Nati
Und immer wieder sinnloses Geschmiere auf so schönen Bauwerken! Das regt mich echt auf. Diese Brücke sieht fantastisch aus und die Bezeichnung "Baum" hätte ich ohne deine Erklärung nicht zu deuten gewusst. Wieder was gelernt. Es ist in gewisser Weise eine Ironie des Schicksals, dass es in den östlichen Bundesländern inzwischen so viel mehr schön restaurierte Gebäude gibt als bei uns. Im Westen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vieles einfach abgerissen und "modern" neu gebaut, während im Osten vieles brach gelegen hat, was erst nach der Wende wieder aufgebaut werden konnte. Und da hatte man inzwischen einen anderen Blick auf geschichtsträchtige Bauten.
AntwortenLöschenLiebe Grüße - Elke
Liebe Jutta,
AntwortenLöscheneine ganz spezielle Brücke, mit einer reichen Geschichte stellst du uns heute vor. Schon einfallsreich was ehmals, für einen gesicherten Brückenzoll, den Zusändigen so alles eingefallen ist.
Die Brücke selber ist ein sehr besonderes Bauwerk, dass wir in der Art noch nie gesichtet haben. Die beiden Türme sind echt etwas besonderes und Backsteinbrücken kennen wir bei uns gar nicht.
Danke sagen Ayka mit Erika - die aktuell ja besondes Brücken und ihre Geschichten erschnuffeln
Mir sind leider auch sofort diese Schmierereien aufgefallen. Das ist echt schrecklich weil es auch u.a. so ein bedeutendes "Bauwerk" ist. Absolut interessant deinen Info dazu und danke dir auch für diesen tollen Post von deiner Stadt. Die Türme machen die Brücke noch ganz besonders. Man kann sagen das es ein richtiges Ausflugsziel ist was sich lohnt.
AntwortenLöschenLiebe Grüssle
Nova
ein beeindruckendes Bauwerk, schön dass du uns die bewegte Geschichte rings um dies Brücke erklärt hast.
AntwortenLöschenlg gabi
Servus Jutta, so ein schönes Bauwerk, leider alles beschmiert so wie hier in Wien.
AntwortenLöschenIch war schon in Berlin aber die Brücke habe nicht gesehen. Nächstes Mal.
Lg aus Wien
Wow, die is aber toll. Wundervolle Aufnahmen!
AntwortenLöschenLG
Sandra!
Das ist eine wunderbare Brücke, klasse Fotos sind das davon!
AntwortenLöschenLieben Gruss Elke
Alte Bauwerke und ihre Geschichte, ich liebe sie, liebe Jutta. Und ich verstehe nicht, wie man solche Schätze mit Schmierereien versehen kann. Respekt ist doch kein Fremdwort.
AntwortenLöschenHerzlich, do
Schade das so wunderschöne Architektur durch die Jugendlich auf so eine art zerstört werden. Ich hab nichts gegen Graffiti usw. aber muss das unbedingt an soclhen Objekten geschmiert werden ... und übrigens... was ist das überhaupt ... IST DAS GRAFFITIE ? Die haben nicht nur kein Respekt aber auch kein Fähigkeit gestalterisch was zu schaffen. Einfach nur Wut und Zestörung - Grausam
AntwortenLöschenÜbrigens Tolle Bilder .
Bei meinem Nächsten Berlin besuch muss ich mir die Ecke anschauen
Liebe Grüße czoczo