U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof

 
Der U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof ist eine Station der Linien U1 und U3 der U-Bahn in Berlin-Kreuzberg. Der an einer Hochbahnstrecke gelegene Hochbahnhof befindet sich über dem Mittelstreifen der Skalitzer Straße.
Der Hochbahnhof wurde von 1898 bis 1901 gebaut. Der geplante Name war Görlitzer Bahnhof, eröffnet wurde er dann am 18. Februar 1902 jedoch unter dem Namen Oranienstraße.
Seit dem 14. Februar 1926 hieß die Station nach dem nahe gelegenen Kopfbahnhof der Eisenbahn Görlitzer Bahnhof (Oranienstraße). Die Umbenennung erfolgte auf Wunsch der Fahrgäste. 1982 wurde der Namenszusatz Oranienstraße amtlich gestrichen.
 
Sowohl mit dem U-Bahnhof als mit dem Kopfbahnhof verbinden sich für mich viele schöne Kindheitserinnerungen. Hier bin ich so oft, erst mit meinen Eltern, dann auch alleine, ausgestiegen, da meine Großeltern (väterlicherseits) hier in der Nähe wohnten. Sie konnten nach dem Krieg, aus Ostpreußen kommend, im Kopfbahnhof / Fernbahnhof eine Wohnung in der 3. Etage beziehen. Vermutlich deshalb, weil mein Opa bei der Eisenbahn gearbeitet hatte.
Durch die Kämpfe Ende April 1945 war auch das Bahnhofsgebäude beschädigt worden. Der linke Flügel war aber noch soweit in Ordnung, dass man dort wohnen konnte. In der Wohnung, die ein riesiges Ausmaß hatte, wohnten noch zwei  andere Familien. Der Flur und das Bad/Toilette musste man sich teilen.
Aus dem Wohnzimmerfenster konnte man den gesamten Güter- und Rangierbahnhof überblicken und wenn ich aus dem Schlafzimmerfenster geschaut habe, habe ich durch das kaputte Dach auf die Ferngleise sehen können.
Meine Oma, mein Opa war inzwischen gestorben, hat dann erst mit Beginn der Abrissarbeiten 1962 eine neue Wohnung bekommen. Da konnten wir sie dann aber schon nicht mehr besuchen.
 
Auf dem gesamten Gelände befindet sich heute ein Park, der Görlitzer Park.
 
 






 
Leider gibt es vom alten Fernbahnhof kein Bild, auf dem der linke Flügel zu sehen ist. Man sieht immer nur den rechten total zerstörten Flügel. Ich habe mal einen Link rausgesucht. So habe ich den Bahnhof noch in Erinnerung.

Kommentare

  1. Okay....erst anmelden und dann kann ich das alte Gebäude länger sehen. 🙄 Konnte aber zumindest einen kurzen Blick darauf werfen und auch hier ein wow. So auch zu deinen jetzigen Fotos. Der sieht ja auch sehr interessant aus und bei solchen Erinnerungen kann ich mir sehr gut vorstellen wie du dich jedes Mal fühlst. Toll, und danke dass du es mit uns teilst.

    Hab einen schönen Wochenstart und liebe Grüsse

    Nova 🌴

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke für die Rückmeldung! Ich habe jetzt einen anderen Link verwendet.

      Löschen
    2. Ich danke dir 🤗 Schon sehr schade dass er so auch den Bomben zum Opfer gefallen ist.

      Löschen
  2. Sowohl früher als auch heute schaut der Bahnhof super aus. Ich weiß nun nicht, ob ich in meiner Berliner Zeit jemals durch diesen Bahnhof gefahren bin.
    Jeder Bahnhof hat so seine Geschichte, im Elsass gibt viele verlassene Bahnhöfe weil manche Strecken unrentabel geworden sind, finde es schade. Gerne würde diese nostalgischen Strecken einmal fahren.
    Liebe Grüße
    Edith

    AntwortenLöschen
  3. Von so schönen Erinnerungen berichtest du, liebe Jutta...das wäre heute wohl nicht mehr möglich im Bahnhofsgebäude ohne Dreifachverglasung zu wohnen. Hier in der Gegend sind viele Bahnhöfe umgewandelt worden in Begegnungs- oder Kulturzentren oder auch Gastronomiebetriebe.
    Hab einen schönen Montag...hier scheint nach morgendlichem Nebel doch tatsächlich die Sonne, Marita

    AntwortenLöschen
  4. Eine sehenswerte Station.
    Liebe Grüße
    Schmelli

    AntwortenLöschen
  5. Berlin hat immer noch unglaublich viel sehenswerte Architektur. Dieser Bahnhof gefällt mir. Hast du deine Oma nach dem Mauerbau überhaupt noch mal sehen können? Das war schon tragisch, wie viele Familien damals auseinandergerissen wurden.
    Liebe Grüße - Elke

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja - irgendwann gab es ja die Besuchsregelungen, wo die Westberliner in den Ostteil fahren konnten. Als sie gestorben sind, konnte mein Vater aber nicht zur Beerdigung fahren.

      Löschen
  6. Das ist ein echt interessanter Rückblick, Erstaunlich wie und wo man nach dem Krieg wohnte. ja,..... und irgendwann war die mauer da und zerriss Familien muss schwer gewesen sein, für die Betroffenen.

    Wenn ich mir den restaurieren Teil so ansehe, dann erinnert mich das Bauwerk sehr an die alten Schwebebahnhöfe in Wuppertal die haben einen ganz ähnlichen Baustil.

    lg gabi

    AntwortenLöschen
  7. Von außen Erinnert ein wenig an die Schwebebahnstationen in Wuppertal :-)
    Wunderschön Restaurierte Jungstill die nächste hundert Jahren den Menschen wird dienen.
    Liebe Grüße czoczo

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Aufgrund der neuen Richtlinien zum Datenschutz (DSGVO) möchte ich Euch bitten, auf Folgendes zu achten: Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärt ihr Euch mit der Speicherung und Verarbeitung Eurer Daten durch meine Website einverstanden.