365 + 1 Projekt - Architektonische Details

 
Das Thema der 9. Kalenderwoche bei Christians Projekt lautete diesmal "Architektonische Details".
 
Aufgabe:

Architektonische Details erzählen die Geschichte von Städten und Kulturen. Diese Woche tauchen wir in die Welt der architektonischen Fotografie ein, um die faszinierenden Nuancen, Linien und Texturen von Gebäuden zu entdecken, die oft übersehen werden. 

Besonderheit:

Achtet nicht nur auf das Fotografieren (Ablichten) der Architektonischen Details, sondern auch, wie Ihr sie fotografiert. Von welcher Seite kommt das Licht? Ergeben sich tolle Farben und Formen? Finde ich eine Lininführung? Kann ich aus KW-7 „Goldener Schnitt“ eine Regel ableiten?
 
 
Das wäre genau mein Thema gewesen, aber es kam jetzt zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Da ich schon die ganze Woche mit meiner Erkältung kämpfe, bin ich natürlich nicht zum Fotografieren gekommen.
 
In Berlin hat man unbegrenzte Möglichkeiten, was die architektonische Fotografie anbelangt. Ich habe ja bereits so einiges bei meinen Stadttouren fotografiert und gezeigt. Da gibt es alles, von ganz alt bis ganz modern, von chicen Villen bis zur Hausbesetzter-Szene. Ob das immer schön oder weniger schön ist ..... Es ist auf jeden Fall sehr spannend und interessant.

Ich habe mich nun entschlossen, aus Archivbilder des vergangenen Jahres einen Beitrag zusammenzustellen, wobei ich die Bilder noch nicht gezeigt habe. Den Begriff "Detail" habe ich hier ein wenig großzügiger ausgelegt.

Das Thema ist aber so Klasse, dass ich es auf jeden Fall in diesem Jahr im Hinterkopf behalten werde.

 

 --------------------------------
 
 
 
1. Das Luisenhaus

Das Luisenhaus ist ein denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus am  im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen. Es wurde von dem Zimmermannsmeister Carl Galuschki in den Jahren 1892 - 1893 errichtet.
Von dem eigentlichen Luisenbad, was sich dort befunden hat, waren nur noch das Brunnenhäuschen und ein Restaurant übriggeblieben, die dann aber dem Neubau weichen musten. Das Restaurant wurde abgerissen und das Brunnenhäuschen fand einen neuen Platz im Park des Luisenbades.
Das Luisenhaus existiert heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. In den Jahren 1907/1908 wurde es zu einem Drittel abgerissen, um dort (entlang der Panke) eine Straße anzulegen. Nun musste auch das Brunnenhäuschen endgültig weichen. Carl Galuschki hatte sich verspekuliert und konnte es nicht mehr retten.
Als Erinnerung an das Brunnenhäuschen wurde an der Hauswand ein Relief angebracht mit der Inschrift "In fonte salus" -  "In der Quelle ist das Heil".

 

 
 
2. Wohnhaus Arnheim

Das Gebäude in der Badstrasse 40 – 41 im Ortsteil Gesundbrunnen (im Hintergrund sieht man noch einmal das Luisenhaus) wurde in den Jahren 1892 – 1893 von Wilhelm Martens als Wohnhaus für die Arbeiter und Angestellten der Tresorfabrik S. J. Arnheim erbaut. Auftraggeber war Karl Arnheim, der Sohn des Unternehmensgründers Simon Joel Arnheim, der bereits um 1833 mit dem Bau von feuerfesten Schränken und Kassen begonnen hatte.

1890 wurde die Fabrikation von der Rosenthaler Strasse in die Badstrasse verlagert. Dem eigentlichen Fabrikgelände wurde das Wohnhaus an der Badstrasse vorgelagert.

Das Wohnhaus Arnheim ist ein fünfstöckiger Backsteinbau, der freistehend die gesamte Pankeinsel beherrscht. Die roten Backsteinfassaden sind mit grünschwarzem Klinker verziert, die zu Friesen und Ornamenten zusammengefasst sind. Der Mitteltrakt wird durch Vorbauten betont. Der hohe Giebel ist mit Zinnen geschmückt.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Wohnhaus teilweise beschädigt. In den Jahren 1987 – 1992 wurde das Gebäude aufwändig rekonstruiert und restauriert.

 

 
 
3. Alte Wohnhäuser
 
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel alte Wohnhäuser insgesamt den 2. Weltkrieg überstanden haben und wieviel davon richtig aufwendig saniert worden sind. 
Von den ab 1870/1880 errichteten – meist fünfgeschossigen – Wohnmiethäusern an der Prenzlauer Allee sind allerdings  nur wenige Fassaden mit ihrer ursprünglichen Ausstattung komplett erhalten geblieben. Daher stehen nur vereinzelte Häuser dieser repräsentativen Hauptstraße unter Denkmalschutz. Dazu zählt das Mietwohnhaus Prenzlauer Allee 221, das 1889/90 von Martin Woelfert errichtet wurde. Die Bauherrin hat die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes trotz erheblicher Probleme, zeitlicher Verzögerungen und zusätzlicher Kosten durchgeführt.
 
 

 
 
4. Die Hackeschen Höfe
 
Die Hackeschen Höfe sind ein Gebäudeensemble in der Spandauer Vorstadt im Ortsteil Mitte, unweit des sogenannten Scheunenviertels. Namensgebend sind acht Gewerbehöfe, um die herum sich die Gebäude gruppieren. Der von 1905 bis 1907 erbaute Komplex steht seit 1977 unter Denkmalschutz.
Die Höfe gegenüber des Hackeschen Markts wurden am 23. September 1906 eröffnet. Die acht Höfe zwischen der Rosenthaler- und der Sophienstraße bieten heute auf 27.000 Quadratmetern Raum für 40 Gewerbeunternehmen, dazu Kultureinrichtungen und Wohnungen.
 
Zu sehen ist auf dem Foto der obere Teil der Außenfassade
 
 



5. Modernes Wohnen

Dieses architektonisch sehr eigenwillige 8-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus (Baujahr 1994) mit 24 Wohn- und 3 Gewerbe-Einheiten und Tiefgarage befindet sich im Ortsteil Kreuzberg, Nähe Viktoria-Park und dem ehemaligen Flughafen Tempelhof, direkt neben dem neu entwickelten Wohn- und Gewerbepark „Viktoria-Quartier“.





6. Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus befindet sich im Regierungsviertel von Berlin zwischen Adele-Schreiber-Krieger-Straße und Schiffbauerdamm. Es wurde nach fünfjähriger Bauzeit am 10. Dezember 2003 als dritter Parlamentsneubau an der Spree eingeweiht. Der Architekt war Stephan Braunfels. Seit dem Jahr 2010 wird ein Erweiterungsbau dieses Hauses errichtet, der wegen verschiedener Bauprobleme frühestens 2024 eröffnet werden kann.

Seinen Namen trägt das Gebäude zu Ehren der liberalen Sozialpolitikerin Marie-Elisabeth Lüders, einer Vertreterin der Frauenbewegung in Deutschland. 

In den Glasscheiben spiegelt sich das Reichstagsgebäude.






7. Glasfassaden

Die auf dem Foto gezeigte Glasfassade gehört zu einem hufeisenförmigen Büroneubau, der Teil eines Büro- und Gewerbeparks auf dem Gelände der ehemaligen Bolle-Meierei ist.
 
Im Jahr 1989 wurde das Gebiet vom Unternehmer Ernst Freiberger gekauft. Ab 1994 entwickelte sich das Gelände zu einem Büro- und Gewerbepark. Alle alten Backsteingebäude der Meierei wurden saniert, restauriert  und in die neue Nutzung mit einbezogen.




Kommentare

  1. Eine schöne Zusammenstellung von dir Jutta.
    Mich reizt Architektur auch immer und wenn ich alte schön hergerichtete Häuser sehe, hüpft mein Fotografier Herz.
    Liebe Wochenend Grüße zu dir Jutta und weiterhin gute Besserung für dich.
    Nati

    AntwortenLöschen
  2. Wunderbare Fotos, liebe Jutta. Ich finde es wirklich gut, dass du dafür gerne mal im Archiv gestöbert hast. Berlin ist wahrlich reich an architektonischen Schätzen. Das Luisenhaus ist wunderschön, aber ich finde auch die Architektur dieser modernen Wohnanlage ausgesprochen interessant.
    Von mir kommt dazu diese Woche leider gar nicht, aber auch ich werde dieses Thema im Hinterkopf behalten und irgendwann nachliefern. Aber jetzt erstmal gesund werden. Die Kameras haben Pause.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende – Elke

    AntwortenLöschen
  3. Da hast Du Dir trotz Krankheit aber viel Mühe für uns gemacht! 😊
    In den Hackeschen Höfen waren wir mal mit unseren Berliner Verwandten, ja, schön dort und überhaupt halt vielviel zu gucken.
    Ich hoffe Dein Husten schleicht sich bald, Du armes.
    Liebgruß
    Tiger
    🐯

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Jutta,
    an dem Projekt wollte ich mich auch messen ... aber irgendwie ist der Februar schon durch und ich kämpfe noch mit einem Winterschlaf ;-)

    Liebe Jutta...
    Das Thema hast Du richtig gut umgesetzt...
    Tolle Bilder und Interessante Infos

    LG czoczo

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Jutta,
    ist doch super wenn man auf ein reichbestücktes Archiv zurückgreifen kann. Die Fotos geben ein recht buntes Bild von Berlin wieder. Sowohl die alten als auch die neuen Gebäude gefallen mir, wobei die alten Gebäude mehr ansprechen weil sie so viele schöne Details haben.
    Liebe Grüße
    Edith

    AntwortenLöschen
  6. Super, liebe Jutta. Du hast Ausschnitte gewählt, die durchaus Details zeigen. Ich habe mir euer Thema auch als Fotoidee gemerkt.
    Herzlich, do

    AntwortenLöschen
  7. Das sind ja interessante Haeusser. Manche erinnern mich an Wien mit den schoenen Details oben. Eine herrliche Zusammenstellung fuer uns. Vielen Dank.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Aufgrund der neuen Richtlinien zum Datenschutz (DSGVO) möchte ich Euch bitten, auf Folgendes zu achten: Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärt ihr Euch mit der Speicherung und Verarbeitung Eurer Daten durch meine Website einverstanden.