Meine friedliche Untermieterin

 

 

Auch in diesem Jahr hat die Haus-Feldwespe (Polistes dominula) ihre Wohnung auf meinem Balkon bezogen und dort ihr Nest gebaut.

Feldwespen sind ausgesprochen friedfertig. Sie sind deutlich schlanker als viele andere Wespen und man kann sie gut an ihren langen Beinen erkennen, die beim Fliegen nach unten hängen

Das Nest wird aus verwittertem Holz und Pflanzenfasern gebaut, vermischt mit Speichel. Es besteht aus pergamentartigen Waben, die an einer Seite offen bleiben. Nur ein Stiel dient als Befestigung, so ist das Nest gut zu verteidigen. Es wird nicht besonders groß und umfasst nur etwa 50 bis 150 Waben. Besonders gerne nisten die Wespen an verborgenen Orten, zum Beispiel an Dächern, in Nischen oder in Hohlräumen. Bei mir hat sie sich wieder im Hohlraum der Balkonbrüstung eingenistet. Auch wenn man sich ihrem Nest nähert, bleiben sie meist friedfertig und sind so in Ruhe zu beobachten.

 

Feldwespen sind gute Insektenjäger, die für ihre Brut große Mengen an Fliegen und Raupen fangen. Manchmal ernähren sie sich auch von kleinen Spinnen. Aber auch Blütennektar gehört zu ihren Nahrungsquellen. Dabei sind sie nicht besonders wählerisch, was ihnen das Überleben in verschiedenen Lebensräumen ermöglicht, zum Beispiel auf Trockenrasen oder im Siedlungsbereich.

Was sie aber überhaupt nicht interessiert ist unser Essen. Von daher können wir auch ganz getrost unser Mittag in ihrer Nähe verzehren.

Auf dem Foto sieht man die Feldwespe auf einer Schnur sitzen, mit der ich ein Blumengestell an der Brüstung festgebunden habe, damit es bei starkem Wind nicht umstürzt.

Ich habe sie eine ganze Weile beobachtet und ich hatte den Eindruck, dass sie irgendetwas an der Schnur gemacht hat. Vielleicht hat sie kleinste Faserteilchen für ihr Nest gesammelt.