Das siebenständige grüngestrichene Toilettenhäuschen folgt einer 1878
entworfenen und in ganz Berlin verbreiteten Grundform. Die Pissoirs
werden im Volksmund als "Café Achteck" bezeichnet, weil sie über einem
achteckigen Grundriss angelegt sind. Die Außenwände bestehen aus
ornamental verzierten Gusseisenplatten. Die genormten, vorgefertigten
Wandelemente, eingespannt zwischen gusseisernen Pfosten, ließen sich vor
Ort leicht montieren. Oben wurde eine Fensterreihe mit verglasten und
kreuzförmig vergitterten Öffnungen ausgebildet. Eine achtseitige
Lüftungshaube bekrönt das überstehende, leicht geneigte Dach. Die Stände
des Pissoirs, mit Rinnen im Boden, waren durch Schieferplatten
getrennt. Eine dreiseitig gebrochene Schutzwand verdeckt den Eingang.
Die öffentliche Bedürfnisanstalt verdeutlicht die Verbesserung der
hygienischen Verhältnisse in der Großstadt Berlin. Zugleich ist das
Pissoir ein Beispiel für die früh einsetzende industrielle
Standardisierung von Einrichtungen der städtischen Infrastruktur.
Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich fündig geworden bin. Es gibt von diesen Toilettenhäuschen nicht mehr arg viel und oft sind sie dann auch mit Farbe total zugeschmiert.
Super, daß Du die Rarität für und aufgespürt und fotografisch mitgebracht hast. Und jetzt muß ich mal! 😖😁
AntwortenLöschenLiebgruß
Tiger
🐯
Sowas hat doch mal Stil. Aber nur für Männer, oder ?
AntwortenLöschenJa, das hier ist nur für Männer. Es gibt aber auch welche für beide Geschlechter. Ich weiß allerdings nicht, ob ich da fündig werde.
LöschenSind die noch in Betrieb? In Frankfurt ist man/frau ja froh, wenn es überhaupt irgendwo ein "Häuschen" gibt. Diese Version sieht richtig hübsch aus. Etwas Ähnliches gab es bei uns allerdings auch, aber aus Stein. Mit der Betonung auf "gab".
AntwortenLöschenLiebe Grüße – Elke
Das weiß ich gar nicht. Jedenfalls habe ich nicht reingeschaut. 😬
LöschenIch hatte mal so ein Häuschen in Berlin gesehen und mich gewundert was das ist. Soviel Kunst für eine "Männerpinkel-Ecke", Verschwendung, wo bleibt das Häuschen für die Damen??
AntwortenLöschenSchmunzelnde Grüße
Edith
Da hast du wirklich eine Rarität gefunden, die entweder grad vor ein paar Stunden renoviert wurde, oder von den "Sprayern" bzw. "Schmierern" noch nicht entdeckt wurde.
AntwortenLöschenSchön, dass es sowas überhaupt noch gibt !!
Eine gute Woche,
Luis
Das war schon ein großer Fortschritt damals. Nur gür Männer ? ging mir auch gleich durch drn Kopf.
AntwortenLöschenNur gut, dass es die Häuschen auch für beiderlei Geschlecht gibt/ gab.
LG gabi
Ich erinnere mich, liebe Jutta, dass es solche Häuschen in meiner Heimatstadt auch gab. Ich meine, dass die bei uns grau waren, aber jedenfalls aus Metall. Aber die sind längst verschwunden. Schön, dass du mit deinem Beitrag ein bisschen Nostalgie beschert hast.
AntwortenLöschenHerzlich, do
Klasse! Als Kind hab ich sowas noch irgendwo mal gesehn (Halle? Berlin?), heut kann ich mir gut vorstellen, dasz Du lange danach suchen musztest. Das sollte unter Denkmalschutz gestellt werden, wahrscheinlich ist es das schon(?)
AntwortenLöschenLiebe Grüsze und ein schönes WE
Mascha