Dunkel war's ...

 
 
Manchmal gehen ja die Gedanken auf Wanderschaft und dann fällt einem urplötzlich wieder etwas ein. So ging es mir auch mit diesem Scherzgedicht, das wir als Kinder immer aufgesagt haben. 

Der Ursprung des Gedichts ist nicht geklärt, wird aber im sächsischen Volksmund des 19. Jahrhunderts vermutet. Diverse Zuschreibungen zu konkreten Autoren beruhen in der Regel auf Verwechslungen, Textähnlichkeiten oder der Herausgeberschaft von Gedichtsammlungen. Häufig werden Goethe und Christian Morgenstern als mutmaßliche Autoren genannt, dies ist jedoch nicht belegbar.
 
 
 
 Dunkel war’s, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.


Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss’ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.

Und ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar
saß auf einer grünen Kiste,
die rot angestrichen war.

Neben ihm ’ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr,
in der Hand ’ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.

 
 

 
 

 
 
      
   bei Heidi



Kommentare

  1. Sächsisch? Ich glaube, das gibt es in ganz Deutschland. Ich kenne es jedenfalls auch und kann es immer noch aufsagen. Also vielleicht doch hessisch 😅. Apropos Mond und helle - wann ist eigentlich wieder Vollmond?
    Liebe Grüße - Elke 🌕

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vollmond??? - Da fragst du ausgerechnet mich! 😍

      Löschen
  2. Liebe Jutta,
    das Scherzgedicht ist mir wohlbekannt, im fränkischen eine etwas andere Wortwahl aber mit gleichen Sinn.
    Übrigens dürfen wir uns am Sonntag auf den Vollmond freuen.
    Liebe Grüße
    Lieselotte

    AntwortenLöschen
  3. Jep, bekannt wie'n bunte' Hund! Auch am Fuße des Hunsrücks.

    🌚🕯️

    Immer mal was ausgraben wieder! 👍🏻😍

    Liebgruß
    Tiger
    🐯

    AntwortenLöschen
  4. Ach, das kann ich noch immer auswendig, nur der letzte Vers ist mir nicht bekannt.
    Liebe Grüße zu dir Jutta.
    Nati

    AntwortenLöschen
  5. Das ist wohl eines der Juxgedichte die man überall kennt, auch im Norden.
    Lieber Gruß
    Edith

    AntwortenLöschen
  6. Doch, auch bei uns gibt es dieses Gedicht

    Lg gabi

    AntwortenLöschen
  7. Ist es der Mond oder doch die Sonne, die über den Wolken leuchtet?
    Natürlich ist mir das Gedicht auch geläufig, kenne aber nur die ersten beiden Strophen.
    LG Heidi

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Aufgrund der neuen Richtlinien zum Datenschutz (DSGVO) möchte ich Euch bitten, auf Folgendes zu achten: Mit der Nutzung der Kommentarfunktion erklärt ihr Euch mit der Speicherung und Verarbeitung Eurer Daten durch meine Website einverstanden.